Vereinigte Arabische Emirate

Dubai

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Wolkenkratzer, höher und höher

 

Text und Fotos: Heidrun Lange

 

Der Wind weht Muster in den feinen Sand, zaubert lange Schatten, Strukturen und Konturen auf die Abhänge der Dünen. So sah es noch vor wenigen Jahrzehnten in Dubai aus, bevor die erste Ölquelle entdeckt und später der Bauboom einsetzte. Doch mittlerweile ist die Stadt zur Millionenmetropole herangewachsen, in der sich modernste Wolkenkratzer aneinander reihen. Aber trotz Moderne hat die Wüstenstadt ihre Traditionen bewahrt.

 

In Dubai wurde und wird aus dem Wüstensand heraus gestampft, was die Welt für unmöglich hält. Immer wieder wachsen gigantische Gebäude in die Höhe. Der Burj Khalifa ist schon lange da. Das Wahrzeichen Dubais, an dessen Fuß abends tanzende Fontänen im 30-Minuten-Takt in die Höhe sprudeln, ist weltbekannt. Auf der künstlichen Palmeninsel ragt das Hotel „Atlantis The Palm“ in die Höhe.  Der große Bilderrahmen „Dubai Frame“ ist in diesem Jahr eröffnet worden.  Alles kann besucht werden und ist in dieser Millionenstadt nicht weit entfernt.  Nur wie kommt man  dahin? Metro oder Bus? Ist das überhaupt möglich? Ja, das ist sogar jedem zu empfehlen, der sich nicht unbedingt in den tosenden Straßenverkehr stürzen möchte.  Übrigens, Frauen haben bei der Metro gesonderte Abteile, die Männer nicht betreten dürfen.

Dubai Frame und der Ausblick auf die Stadt

Die ursprüngliche Stadt Dubais und Zukunftsvisionen

Ein überdimensionaler Bilderrahmen, der "Dubai-Frame" im Zabeel Park, etwas außerhalb des von Hochhäusern geprägten Stadtzentrums, ist die neueste Attraktion. Zwei senkrechte Türme, je 150 Meter hoch, sind mit zwei waagerechten, 93 Meter langen Riegeln aus Stahlbeton, Glas, Stahl und Aluminium verbunden. Die Außenverkleidung ist vergoldet und mit Ornamenten versetzt. Mit dem Fahrstuhl geht es nach oben. Ein 360 Grad  Blick auf die Altstadt im Norden und die Skyline Dubais im Süden. Ein Teil des Bodens  ist mit Glas ausgestattet, und sorgt beim Blick nach unten für Nervenkitzel. Zurück in der Erdetage wartet die virtuelle Zukunft:  Hinter dem goldenen Rahmen  zeigen sich 3D-gedruckte Gebäude und fliegende Lufttaxis, die lautlos durch Hochhausschluchten schweben. Ein sauberer und reibungsloser Nahverkehr ohne Hektik, Staus und überfüllte Autobahnen. Drohnen und Roboter führen routinemäßige Wartungsarbeiten durch. So die faszinierenden Visionen des Scheichs für die Jahre bis 2050.

Trifft man den Herrscher Dubais?

Eher selten. Sein weißer Mercedes in der G-Klasse ist zwar stadtbekannt, aber in der Mall oder im Restaurant wird man ihn nicht treffen. Vielleicht zum Pferderennen, wo die Familie in ihrer eigenen Loge sitzt und nur vor dem Rennen den Platz verlässt, um die Pferde zu streicheln und den Jockeys Anweisungen zu geben.

 

Eintritt:

Dubai Frame ist täglich von 10 -19 Uhr geöffnet. Tickets für Erwachsene kosten rund 11 Euro (50 Dirham), der Eintritt für Kinder beträgt knapp 5 Euro (20 Dirham). Kinder unter 3 Jahren und Erwachsene über 60 Jahre erhalten freien Eintritt.

Mit der Metro:

Rote Linie bis zu den Stationen Al Jafiliya oder ADCB und dann ca. 20 Minuten Fußweg. Der Eingang befindet sich separat hinter dem Zabeel Park

 

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Ein Hauch des alten Dubai links und rechts des Creeks

 

Beim Bummel am Creek entlang wandelt man auf den Spuren der Vergangenheit, dem ehemaligen Fischerdorf. Am Fluß liegt die Fracht-Dhow. Waren werden per Hand entladen und hektisches Treiben an den Docks lässt erahnen, wie die kleine Siedlung geschäftstüchtig war. Im Banken Viertel stehen die ersten Hochhäuser von Dubai, die noch nicht in gigantische Wolkenkratzer gipfeln. Mit den Abras (Wassertaxis) kommt man vom Fährterminal Dubai Old Souq zum Deira Market.  Die Überfahrt kostet 1 Dirham (40 Cent). Die Souks sind genau so, wie man sie sich in 1001 Nacht vorstellt. Es wird gefeilscht, Waren werden angepriesen, Gewürze aus Säcken abgefüllt, Stoffe ballenweise transportiert. Im Goldsouk ist alles Gold, was glänzt und es wird nicht betrogen. Die Regierung überwacht die Echtheit und Qualität der angebotenen Waren.

 

Metro:

Grüne Linie bis zur Station Al Ras

Bus:

Linien 27, C07, C09, C28 bis zu den Stationen Al Ras Public Library, Al Ras Metro Station 2 oder Deira Old Souq

 

- und nach einigen Metern Fußweg ist man schon mittendrin im Getümmel

 

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Buji Khalifa

Täglich lässt er sich bewundern: Der höchste Turm der Welt, Burj Khalifa. 828 Meter ragt der Wolkenkratzer in Downtown Dubai in die Höhe. Er gilt als höchstes Bauwerk der Welt.  In Sekundenschnelle rauscht man mit dem  High-Tech-Aufzug ins 124. oder 148. Stockwerk. Von den Aussichtsplattformen gibt es ein Rundum Panorama aus 452 oder 550 Meter Höhe. Egal ob am Tag oder zum Sonnenuntergang, das Luxushotel Burj al Arab, in Form eines aufgeblähten Segels und die anderen Hochäuser ringsherum, wirken von hier oben winzig klein. Zu Füßen des großen Turms liegt die Shopping- und Erlebniswelt „Dubai Mall“.  Abends versammeln sich Schaulustige direkt vor dem Burj Khalifa und lassen sich von den Wasserspielen der Dubai Fountains begeistern.  Ab 18 Uhr startet der riesige Springbrunnen an der Dubai Mall halbstündlich seine Show. Die Wasserstrahlen schießen aus dem Becken mehr als 30 Meter in die Höhe und tanzen im Takt der Musik zu arabischen, asiatischen, klassischen und europäischen Klängen. Danach gehen die Leute dorthin, wo das Leben spielt: in die Dubai Mall, in die Bars mit den arabischen Klängen, die Restaurants, in die Hotels oder zum Shoppen.

Preise für Burj Khalifa:

Wer hoch hinaus will, sollte sich früh anmelden. Der Ansturm der Touristen auf den Turm ist groß. Besser online buchen als vor Ort

Ein Ticket für das 124. Stockwerk bekommt online bereits ab 29€ (Eintritt zwischen 8.30 und 16 Uhr und 19 und 20.30 Uhr), zum Sonnenuntergang, kostet das Ticket ab 50€ aufwärts (17 bis 18.30 Uhr). Möchte man außerdem noch bis ins 148. Stockwerk fahren, so zahlt man, je nach Uhrzeit, etwa 89€

Tickets gibt es unter:  www.dubai-ausfluege.com/burj-khalifa-tickets

 

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Dubai Mall

In der Dubai Mall am Fuß des Burj Kahlifa reihen sich edle Boutiquen und  Gourmettempel aneinander. In dem riesigen Einkaufszentrum sind über 1200 Einzelhandelsfilialen angesiedelt.  Armani, Zara  oder die jüngsten Kollektionen berühmter Designer, wie Stella McCartney, Versace, Burberry und Alexander McQueen. Es gibt einfach alles. Außerdem befindet sich auf der zweiten Etage der Star der Mall: das Dubai Aquarium.

Dubai Aquarium

Auf der zweiten Etage der Dubai Mall ist das Dubai Aquarium. Es ist 51m lang, 20m breit und 11m hoch. 10.000 Kubikmeter Meerwasser aus dem Persischen Golf befinden sich in diesem Becken, dessen Temperatur konstant 24 Grad Celsius beträgt. Haie, Rochen und Oktopusse drehen ihre Runden.

Wem der Blick nicht reicht, kann in das zehn Millionen Liter Wasser fassende Haibecken eintauchen und sich die Sandtigerhaie aus nächster Nähe betrachten.

 

Metro:

Mit der roten Linie direkt zur Station Burj Khalifa/ Dubai Mall – Zugang über den sog. „Metro Link“, ca. 850 Meter Fußweg

Bus:

Linien 27, 28, 29, D03, F13 zur Station The Dubai Mall

 

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Baden, Kitsurfen oder Joggen

Einige Strände in Dubai gehören zu den einzelnen Hotels, die einen eigenen Strand haben. Es gibt öffentliche Strände, die meist ohne Eintrittt zugänglich sind. Die Mehrheit davon befindet sich bei der Jumeirah Street. Eine Promenade verbindet die Strände miteinander. Parallel dazu verläuft eine Joggingstrecke mit glattem Boden. Man kann aber auch Volleyball oder Beach Tennis spielen, Kayak fahren, Standup paddeln, surfen, segeln oder kiten. Rettungsschwimmer überwachen die Strände.
La Mer

Im Stadtteil Jumeirah 1 an der Küste zwischen Dubai Zoo und Jumeirah Moschee wurde ein neues Strandareal geschaffen. La Mer ist eine Promenade mit einem 2,5 km langen Sandstrand. Vor dem Hintergrund der Skyline von Downtown Dubai erholen sich Familien auf den großen Freiflächen und unter Palmen. Restaurants oder bummeln durch die Einkaufsshops. Es gibt Strandliegen mit Sonnenschirmen zum Mieten. Bunte kleine Holzhütten sind Umkleidekabinen. Surfbretter und vermeintlich angespülte Holzboote stehen im Sand. Neben Shops und Restaurants findet man am Strand ein Outdoor Gym. Für Kinder gibt es Wasserrutschen im Laguna Waterpark und Hawa Hawa, aufblasbare „Dünen“, die Stürze abfedern und jede Menge Spaß garantieren. Im südlichen Teil des Strandabschnittes fahren motorisierte Wassersportfahrzeuge, Kayaks, Stand-Up-Paddleboards.

Metro/ Bus:

La Mer in Jumeirah 1 ist täglich von 10 Uhr bis Mitternacht geöffnet und leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.

Metro (rote Linie) Station Business Bay aussteigen, dort sind die Bus- Linien schon angeschrieben. Man muss in die Nummer 9 steigen und am Dubai Zoo aussteigen. Von dort noch ca 5-10 Minuten Fußmarsch.

 

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Der Kite Beach und Jumeirah Beach

Beide Strände (in Jumeira 3) sind nur durch eine kleine Landzunge voneinander getrennt und feinsandig mit klarem, türkisblauen Wasser. In der Saison ist der Himmel voll von bunten Kite-Schirmen und man kann den Surfern stundenlang zusehen. Es gibt öffentliche Duschen, Rettungsschwimmer, Toiletten und kleine Imbissläden. Burj al Arab und Burj Khalifa sind immer im Hintergrund. Tagsüber ist es dort relativ ruhig und leider gibt es nur wenige Schattenplätze. Abends kommen Einheimische, breiten ein großes Stück Stoff aus, picknicken gemeinsam. Zwischendurch checken sie ihre WhatsApp-Nachrichten.

Bus:

Linien 8, 81, 88 bis Abu Manara Masjid (Moschee), Abdallah Mleih Masjid, Saeed Majid Bil Yoha Masjid 1, Dubai Offshore Sailing Club 2

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Hotel „Atlantis The Palm“

 

Das „Atlantis The Palm“ hat über 1500 Zimmer und ist ein riesiger Hotelkomplex mit zahlreichen anderen Attraktionen, wie z.B.  Unterwasser-Suiten und dem Aquaventure Waterpark. Eine direkte Verbindung mit Metro und Bus gibt es auf die „Palme“ nicht. Im Parkhaus der Palm Jumeira Gateways Towers befindet sich die Monorail Station. Mit dieser Einschienenbahn kommt man für ca. 60 Dirham (hin und zurück) in ca. 15 Minuten direkt auf die Palme neben das „Atlantis The Palm“ bzw. den Aquapark.

Metro:

Rote Linie bis Dubai Internet City Metro Station 2 oder Nakheel und weiter mit Bus Linie 83, 84, 85 bis Infotech, Dubai Internet City 1

Bus:

Linie 8 bis Royal Mirage Hotel oder Knowledge Village und jeweils 200 bis 400 Meter Fußweg

Wüstensafari am Morgen

 

Wenige Autominuten von Dubai Downtown beginnen die Ausläufer der Wüste. Die Fahrt geht vorbei an den Trainingsstrecken für die traditionellen Kamelrennen. Dann kommt nur noch Sand, überall Sand. Die Wüste beginnt. Das Beduinen-Basislager befindet sich innerhalb eines privaten, königlichen Wüsten-Resorts im Naturschutzgebiet "Dubai Desert Conservation Reserve". Im Range Rover geht es in die Dünen. In der Ferne zeigen sich wilde Tiere. Eine Gazelle sitzt hinterm Busch. Eine Herde Oryx-Antilopen zieht von dannen. Nach wenigen Minuten ist ein kleines Camp in Sichtweite. Die Südafrikanerin Rebecca ist hier die Falken-Pflegerin und Trainerin. Während der Flugshow erklärt sie das Verhalten der anmutigen Vögel. Die junge Schleiereule Emi darf ebenfalls auftreten. Etwas schüchtern schaut sie in die Runde. Sie muss noch tüchtig üben, damit sie bald so flink ist wie die Falken.

Bei  jeder Wüstensafari ist eine gebuchte Tour zu empfehlen.

www.platinum-heritage.com

 

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Und am Abend in die La Perle Show

Vorsicht: In den vorderen Sitzreihen kann es nass werden!

“La Perle“, ist eine Show, umgeben von einer 860 Quadratmeter große Aquabühne. 2,7 Millionen Liter Wasser werden für die Kulissen benötigt. Manchmal kommt das Nass auch von oben. Dann stürzen Wasserfälle direkt an den Rängen vorbei. Über allem schweben die Akrobaten und Tänzer in Schwindel erregenden Höhen an Seilen und lassen sich teils aus 25 Metern in den vergleichsweise winzigen Pool fallen. Eine akrobatische Meisterleistung bilden fünf Motorradfahrer, die in einer riesigen Metallkugel im atemberaubenden Tempo ihre Kreise ziehen. Und plötzlich öffnet sich die Kugel nach unten.  Spannung und Nervenkitzel bis zum Schluß.

Karten:

Das Theater in der Al Habtoor City führt an fünf Tagen pro Woche je zwei Shows auf.  www.visitdubai.com/de/events/la-perle

 

Metro:

Rote Linie bis Business Bay, ca. 15 minuten Fußweg über den Dubai Water Canal Waterfall zum Hotel Hilton Dubai Al Habtoor City

Bus:

7, F14, F19A, F198, F41 ebenfalls bis Station Business Bay

Metro:

Das gesamte U-Bahn-Netz von Dubai wurde in nur 18 Monaten erbaut.  Zwei Strecken, die “grüne” und die “rote” Linie. Viele der Sehenswürdigkeiten, wie z B. der Burj Khalifa und die “Mall of the Emirates”, der Creek und Dubai Frame liegen direkt an der Strecke. Auch der Flughafen Dubai ist an das 75 Kilometer lange Metro-Netz angebunden.

Die Züge in Dubai sind fahrerlos unterwegs. Im Gold Abteil, am Ende oder am Anfang des Zuges, können Fahrgäste am “Fahrerfenster” den Blick genießen, den sonst nur der Triebwagenführer hat. (etwas teurere Fahrtkosten)

 

Bus:

Das innerstädtische öffentliche Busnetz ist sehr gut organisiert. Der Fahrpreis innerhalb der Stadt beträgt je nach Strecke 2 - 5 Dirham.

 

Für Metro und Bus müssen NOL-Karten gelöst werden. Die gibt es in der roten, silbernen und goldenen Version. Für eine einfache Fahrt reicht die rote Karte, die dann aber auch nur für diese Strecke und für das ausgewählte Verkehrsmittel gilt. Wer Dubai mit den ÖPNV erleben/ erfahren will, kauft gleich die silberne Karte für 25 Dirham. Hier sind dann schon 19 VAE Guthaben für die ersten Fahrten drauf und man kann sie an allen Stationen mit weiterem Guthaben aufladen. Außerdem gilt die Karte für alle Metro und Busverbindungen innerhalb der Stadt. Mit den Karten wird vor oder bei Antritt der Fahrt (im Bus) eingecheckt und man muss darauf achten, auch beim Aussteigen auszuchecken, weil sonst von der Karte der Betrag für die gesamte mögliche Strecke abgebucht wird.

 

Taxi:

Das Taxifahren in Dubai ist günstiger als in Europa, weil hier nur die gefahrenen Kilometer abgerechnet werden und nicht die Zeit, die der Wagen im Stau oder vor der roten Ampel steht.

Ein Taxi in Dubai kostet pro KM nur 1,60 Dirham, was umgerechnet ca. 40 Cent sind. Hinzu kommt ein Grundpreis von 6 Dirham, was etwa 1.50 Euro entspricht. Es ist also wirklich sehr günstig.

 

Weitere Informationen:

www.visitdubai.com/de

Anreise nach Dubai:

Die besten Flugverbindungen bietet Emirates, ab Frankfurt, München, Düsseldorf und ab Hamburg.

www.emirates.com

 

Sprache:  

Neben der Amtssprache Arabisch hat sich das Englische als Alltagssprache etabliert.

 

Geld:

1 Euro sind 4,1702 VAE-Dirham

 

*** Mit freundlicher Unterstützung durch Dubai Tourism, 60325 Frankfurt *** www.visitdubai.com

 

Tradition und Moderne: Dubais Architektur fasziniert

Wahnsinn Dubai

           Der modernste Ort der Welt lüftet nach der Finanzkrise wieder seinen Schleier - und bleibt Boomziel für Shopping, Sightseeing und Wüstensafaris, auch im Ramadan.

 

Text und Fotos. Katharina Büttel

         

      

          Erklären kann man Dubai nicht, man muss es erleben! Die Welt der Scheichs, Emire und Sultane bleibt ein Märchen. Drei Wünsche sind frei – man schnalzt mit den Fingern, und sofort werden sie erfüllt: Vom Wiener Walzer bis zur arabischen Nacht. Wenn man will, sogar alles an einem Tag.

          Nach der Geldkrise holt Scheich Mohammed Bin Rashid Al Maktoum weiterhin sich und seinen 1,3 Millionen Untertanen den Glanz der weiten Welt in sein Wüstenreich: Piazzas und Palazzi aus Italien, Wiener Cafés aus dem Alpenland, Glamour-Shows aus Las Vegas, Exotik aus Asien.

       Dubai auf Überholspur   

       Dabei wirkt die Wüstencity unwirklich, sonderbar, ohne Menschen. Jedenfalls sieht man kaum welche. Wie eine Stadt ohne Landschaft im Nirgendwo gebaut. Landet man nachts auf dem Airport, sieht man lange nichts, dann erst, plötzlich, ein Lichtermeer: Futuristische Glaspaläste, zehnspurige Highways, glitzernde Palmenalleen, goldglänzende Metro-Stationen, gigantische, hell erleuchtete Tankstellen. Leicht könnte man die Orientierung verlieren. Sind wir in Los Angeles, in New York? Nein, die Musik im klimatisierten Bus liefert den richtigen Soundtrack zu unserem Autokino: Dubai ist wieder auf der Überholspur, im Übermorgen - überall wird gebaut, aufgerissen, vergrößert, aufgetürmt.

          Man sieht sofort: alles ist neu, nichts ist älter als 35 Jahre. Keine drei Jahre alt ist die größte von Menschenhand geschaffene Insel der Erde, die „Palm Jumeirah“ vor der Küste des Arabischen Emirats. Die Form einer riesigen Palme mit 17 „Palmwedeln“ erkennt man allerdings erst aus gehöriger Höhe. Eine 300 Meter lange Brücke verbindet die Insel mit dem Festland und führt direkt an die Spitze zum „Atlantis The Palm“. Das Erlebnishotel der Superlative mit der riesigen Wasserlandschaft galt bis vor einem Jahr als Wahrzeichen Dubais.

          Das davor gültige, mit 321 Metern das höchste, mit zwei Milliarden Dollar das teuerste, luxuriöseste und einzige 7-Sterne-Hotel der Welt, der Burj al Arab, ragt in Sichtweite der Palme aus dem Meer. Bei seiner Eröffnung vor gut zehn Jahren als „achtes Weltwunder“ gefeiert, sollte der Bau der Herrscherfamilie Al Maktoum und dem Emirat statt Gewinne eher mit den vielen Tausend Berichten das Image des visionären Vorreiters verleihen.   

       Glitzernde Fassade aus Stahl und Glas     

       Bevor das verblasste, musste ein neuer Superlativ her. Etage für Etage schraubte sich der gigantische „Burj Khalifa“ in den Wüstenhimmel. Seit letztem Jahr – nachdem Scheich Khalifa von Abu Dhabi zehn Milliarden Dollar für den letzten Bauabschnitt dazuschoss - steht der pfeilspitze, silbrigglänzende Turmbau nun inmitten des prestigeträchtigen Stadtteils Dubai Downtown. Mit seinen 828 Metern – wen wundert das noch – übertrifft der Wolkenkratzer alle anderen Türme des Planeten an Höhe. 100 000 Arbeiter aus 100 Ländern kamen zusammen, um diese vertikale City zu bauen. Ein neues Wunder, und ein zutiefst beeindruckendes Symbol für Kreativität und Willenskraft. Voilà, wieder ein neues Wahrzeichen, nur wie lange? Der Bau-Boom geht weiter...

          Warum das alles? „Was Hongkong für China ist, ist Dubai für Arabien – und darüber hinaus das Tor zum Iran und nach Indien“, hört man von touristischer Seite. Vielleicht ist es auch die Angst zurückzubleiben nach Versiegen des schwarzen Goldes, die den Staat antreibt, die gewagtesten, irrwitzigsten und dekadentesten Gebäude zu bauen.

          Dabei ist es noch gar nicht lange her, dass die Quellen des Wohlstands hier zu sprudeln begannen: Erst 1966 wurde das erste Ölfeld vor Dubais Küste entdeckt. Das brachte dem Regent sowie den Beduinen Knete wie Sand in der Wüste. Bis dahin war der Stadtstaat ein Fischerdorf an der „Piratenküste“, das vom Perlentauchen und Goldhandel lebte. Heute ist der Besucher fasziniert von den Kontrasten, die auf ihn einstürmen: kühne Architektur mit arabischem Flair. Das jedoch von außen oft mehr verspricht, als im Inneren der Gebäude tatsächlich zu sehen ist. Wenn man so will, ist diese Bauweise genau das Gegenteil von arabischer Architektur: von außen uneinsehbar, beim Betreten ein zauberhafter Innenhof mit bunten Mosaiken und einem Brunnen, blumenumrankt.

          Schade, vieles davon scheint gänzlich aufgegeben worden zu sein. Dafür sehen wir in Downtown Emiratis auf Skiern und Snowboards den 400 Meter langen Hang in der Ski-Halle der Kempinski „Mall of the Emirates“ hinuntersausen, Araberkinder auf dem Sessellift, beim Rodeln!! Interessanter für uns ist hier das weltgrößte Shopping-Center „Dubai Mall“ mit 1200 Geschäften, unzähligen Restaurants mit Finesse, Bars und Discos, vor allem aber das fünfzig Meter lange Riesenaquarium. 

       Shopping oder Abenteuer       

       Doch wo, um Allahs Willen, ist der Orient? In den Souks, wo Händler Berge von Kardamom, Koriander, Weihrauch und Kreuzkümmel zu Türmen formen und Menschen über Menschen durch die Gassen eilen! In den Beduinenkneipen, wo es köstlichen Kaffee gibt – heiß und süß muss er sein. Aller Reichtum Dubais aber funkelt in Deira, im berühmten Gold-Souk in der Naif Road. Das Edelmetall kann man hier gleich pfundweise kaufen und dazu sein persönliches Parfüm kreieren lassen. Das passt zur Glitzerwelt der Luxusbars am Abend: In Neos-Bar in der 63. Etage des Address-Hotels blickt man auf den filigranen Burj Khalifa; in der Jetty-Bar im Royal Mirage aufs Meer; von der Strandbar des Le Meridien-Resorts auf die schillernde Skyline.

          Abenteuer pur und ein unvergessliches Erlebnis ist eine Jeep-Safari-Tour durch die Wüste. Dabei tanzt der Fahrer mit dem Toyota Walzer über hohe, steile Sanddünen. Bis die Besucher vor Vergnügen juchzen. Danach versinken sie in den weichen Kissen der Beduinenzelte. Beim exotischen Barbecue verlieren sich die Blicke im Lagerfeuer und im Nachthimmel der tausendundeinen Sterne.

Felix Arabia glückliches Arabien

Service

 

Anreise: z.B. AirBerlin bietet im Sommer wie im Winter den Flug von Berlin-Tegel nonstop nach Dubai zum Werbepreis von 219,99 Euro inkl. Steuern und Gebühren an. Die Flugzeit beträgt nur sechs Stunden. www.airberlin.com

Klima: Trockenes Wüstenklima: heiße Sommer, milde Winter. Ganzjährig fällt extrem wenig Regen. Beste Reisezeit: Oktober bis April.

Währung: Währung der V.A.E. ist der Dirham, dessen Wert fest an den US-Dollar gekoppelt ist. Kreditkarten werden fast überall akzeptiert, nicht in den Souks.

Ramadan: Am Tage gilt auch für Touristen  ein eingeschränktes Angebot. Hier unbedingt den Ramadan-Kalender beachten. Nachts beginnt wieder das Leben; in großen Zelten kommen die Muslime zum „Fastenbrechen“, wo köstliche Speisen, Shishapfeifen und traditionelle Musik einladen. Zum Ende dann wird noch 3 Tage das Eid Al-Fitr-Fest aufwendig mit Geschenken gefeiert.

Unterkunft: Hotels aller Kategorien in großer Anzahl verfügbar. Preise je nach Saison unterschiedlich. 5-Sterne-Beispiele: Strand-Resort Le Meridien www.lemeridien.com/minaseyahi; InterConti Festival City www.residencesuites.intercontinental.com; The Address www.theaddress.com; Armani im Burj Khalifa www.armanihotels.com;

Veranstalter: z.B. mit jt-just travel 7 Tage im InterContinental Dubai Festival City (6 Nächte) inkl. F und Flug bis/ab Dubai von mehreren Flughäfen und Transfer ab 1.185 Euro/P., www.jt.de

Transport: Mietautos, Metro, Busse und Wasserbusse, Dhaus und Abras (Wassertaxis) auf dem Meeresarm Creek; neu sind die Dubai Fähren über den Creek und entlang der Strände. Radwege gibt es entlang der Jumeirah Strandmeile, weitere sind im Bau. Neu: Der Dubai Travel Pass („Terhaal“) mit Metrotickets, Stadtplan, Reiseführer, Gutscheinen, Tipps und Infos kostet 13,80 Euro in Duty Free Shops, Hotels und Einkaufszentren.

Aktivitäten: City-Touren mit dem „Hopp-on, Hopp-off“-Bus – Fahrt kann jederzeit unterbrochen werden; Wüsten-Safaris www.desertadventures.com; Wasserparks für Kinder; Ballonfahrten; Kamel- und Pferderennen; alle Wassersportarten; 7 exklusive Golfplätze, Tennis, Reiten, Bergwandern, Sandskifahren; Besuch von Beduinendörfern. Galerien, 40 Shopping Malls; geführte Touren in der Jumeirah Moschee www.cultures.ae, u.v.m.

Weitere Infos: Government of Dubai, Bockenheimer Landstraße 23, 60325 Frankfurt/M; www.dubaitourism.ae

 

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Abu Dhabi

Abu Dhabi überrascht mit Natur und Tierwelt

Sobald die Skyline in den Hintergrund tritt wird es still

 

Glitzernde Skyline, architektonische Kunstwerke wie Louvre und Grand Moschee, Shopping-Vergnügen in exklusiven Malls oder modernen Souks. Abu Dhabi ist die perfekte Stadt, wo es Kreativität, exotische Atmosphäre und atemberaubende Bauwerke gibt. Aber es gibt mehr zu entdecken. Sogar viel mehr. Eine grüne Pracht in der Nähe der Stadt:  Ein Mangrovendschungel und ein Mangrovenpark.

 

Plötzlich sind sie da, reihen sich wie eine Fata Morgana aneinander. Und das nach 30 Minuten Autofahrt aus der Stadt. Mangroven, Tamerisken und Palmen säumen die Wege und schützen die kleinen Salzseen und Wasserbecken. Und doch ist alles real. Auf der Suche nach einem Leckerbissen staksen vorsichtig  rosa Flamingoküken im niedrigen Wasser entlang. Zwischen den langen dünnen Beinen der ausgewachsenen Flamingos entdecken sie die Welt des Wathba Wetland Parks. Tausende Jungtiere sind in den vergangenen Tagen aus den Eiern geschlüpft. Sie erleben wie ihre Eltern, dass ihnen die Flamingo-Lagune  Schutz vor großen Wildtieren bietet. Denn in der freien Natur können jederzeit aus heiterem Himmel gefährliche Tiere auftauchen. Ein Team achtet auf die strengen Naturschutz-auflagen. Sie sichern die Nester und passen auf die Jungen auf, damit sie nicht wegrennen.

Wer ihnen außerdem zuschaut, wenn sie winzige Krebse und Insektenlarven suchen, um ihren Durst und Hunger zu stillen? Die Besucher aus dem Fenster der hölzernen Aussichtsplattform, die von den Engländern gebaut wurde.  Als ob sie wüssten, wo es am schönsten ist, kommen jährlich tausende Vögel aus Zentralasien in das Reservat, um den warmen Winter zu genießen, wobei mehr als 4.000 ein ganzes Jahr bleiben.

Auf  ausgewiesenen Wanderwegen geht es im Zick-Zack-Kurs durch den Mangroven Park an natürlichen und künstlichen Gewässern, Salzseen und versteinerten Sanddünen vorbei, in der viele Tiere wohnen und seltene Pflanzen wachsen. Bambusblättertunnel  bieten den Besuchern kühlen Schatten. Dank des natürlichen Materials sind die Menschen für die Tiere nicht sichtbar, so dass die Flamingos sich ganz ungestört um ihren Nachwuchs kümmern können und Weißwedelkiebitze in der Nähe rund um die Seen Nester auf dem Boden bauen.

Seit 2018 wurde das Reservat in die Grüne Liste der Schutzgebiete der IUCN aufgenommen.

Wo einst nur Sand war wachsen Mangroven und Dattelpalmen, im Eastern Mangroves Nationalpark weil der Staatsgründer Scheich Zayid bin Sultan Al Nahyan  († 2. November 2004 in Abu Dhabi) sie genau dort haben wollte und Kosten keine Rolle spielten. Die Wälder sollten zu den prächtigsten in den Vereinigten Arabischen Emiraten gehören, der Umwelt zuliebe. Denn sie sollen genügend CO2 und Schmutz aus der Atmosphäre binden. Vier Millionen Dattelpalmen ließ der Scheich pflanzen und Mangroven. So wie er es sich wünschte sind große Parks entstanden und in den Oasen wurden auf mehreren Zehntausend Hektar Ackerland Tomaten, Kartoffeln und Orangen angebaut. Grünanlagen und farbenfrohe Blütenteppiche lassen vergessen, dass hier in der Wüste im Sommer über 50 Grad sind. Gärten, Rasen und Pflanzen werden künstlich bewässert. Den Anfang aber hat die Natur selbst gemacht, denn Abu Dhabi erstreckt sich entlang einer 400 Kilometer langen Küste und über mehrere natürliche Inseln. Während die dem Meer zugewandte Seite der Inseln von herrlichen Stränden gesäumt ist, wachsen auf der anderen Seite üppige Mangrovenwälder. Eine Tour mit dem Kajak und schon ist man mitten auf dem Wasser von einer grünen Landschaft umgeben, die sich direkt ans Stadtzentrum anschließt. Die Bäume sind über 15 Meter hoch und wachsen immer weiter, da sie sich im salzigen, brackigen Wasser der Gezeitengebiete wohl fühlen. 

Lautlos gleitet das Kanu durch die Waldidylle. Klares Wasser und Vogelstimmen mischen sich in die Stille. Keine Spur mehr von dem Lebenstempo der Abu Dhabi Stadt. Die  hoch aufragenden Wolkenkratzer im Hintergrund zeigen sich nur schemenhaft.  Mit einem Begleiter sollte man die Tour starten. Denn der weiß wo die Flamingos sind. „Manchmal haben wir sogar Delfine beobachtet“, schwärmt der Guide des Anbieters „Sea Hawk“, der mehrmals täglich in den Eastern Mangroves von Abu Dhabi Touren startet. Kleine Lebewesen sind immer zu finden. Der Guide hält an einer Sandbucht, wo Rennkrabben wohnen und sich sofort verstecken, sobald die Bucht betreten wird. Manchmal fliegt kreischend ein Riffreiher auf. Im Gezeitenkalender sollte man  nachschauen, wann Ebbe und wann Flut ist.  Denn während der Flut schaut von vielen Sträuchern nur noch die Krone aus dem Wasser. Dann ist es für einen Besuch die beste Zeit, da der Wald auflebt. Die Vögel sind aktiver, schließlich kommt mit dem Hochwasser ein reichliches Angebot an Fischen.

Atemberaubend ist auch das Tempo, in dem Abu Dhabi wächst.

Vor gerade mal 60 Jahren war nichts als Wüste, ein paar Hütten aus Korallen oder Palmenwedeln und viel Sand. Es gab keine Kanalisation und die Häuser hatten  keinen Strom, kein Krankenhaus, nicht einmal einen Arzt. Wer wissen möchte, wie die Fischer und Perlentaucher in der Vergangenheit, bevor das Öl entdeckt wurde, gelebt haben,  bekommt in der nachgebauten Siedlung „Heritage Village“, eine Ahnung davon. Boote sind am Strand angedockt. So als würden die Besitzer gleich zum Fischfang oder zum Tauchen nach Perlen aufs offene Meer fahren. Gearbeitet wird wie früher. In der Werkstatt hämmert ein Schmied am Schwert. Frauen besticken Kleidungstücke aus Leinen mit Goldfäden, Bändern und Perlen. Schon damals eine kunstvolle Handarbeit. Aus einer fast leeren Wüste ein Reisziel von Weltrang zu schaffen ist ebenfalls Kunst. Grandios ist die Scheich-Zayid-Moschee. Ihre weißen Marmor Kuppeln und Minarette ragen in die Höhe. Das Sakralbauwerk bietet Platz für 40.000 Gläubige. Die Besucher bewundern die kostbaren bunten und schweren Kronleuchter, an denen grüne, rote, gelbe und weiße Swarovski-Kristalltropfen glitzern und den größten handgeknüpften Teppich der Welt. 1200 Weberinnen haben in 18 Monaten 38 Tonnen Wolle verknüpft. Farbenfrohe Motive von Blumengirlanden schlängeln sich auf den Böden und an den Wänden entlang. Ein Kaleidoskop von islamisch architektonischen Designs, das sich zu einer Einheit formt.                                                                                                  Heidrun Lange

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Weitere Informationen zu Abu Dhabi: https://visitabudhabi.ae/de

Buchungen von Kajaktouren durch den Mangrove National Park;

http://sea-hawk.ae

Al Wathba Wetland Reserve

Das Reservat ist jeweils von Dienstag bis Samstag von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

https://www.ead.gov.ae/Experience-Green-Abu-Dhabi/Places-To-Go/Al-Wathba-Wetland-Reserve

 

Hoteltipp:

Direkt am Mangrovenwald befindet sich das  Anantara Eastern Mangroves Abu Dhabi Hotel  https://www.anantara.com/de/eastern-mangroves-abu-dhabi

 

Abu Dhabi

Abu Dhabi ist die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Es  grenzt im Westen an Katar, im Nordosten an Dubai und im Osten an den Oman. Mit 67 000 Quadratkilometern ist es das größte der sieben Emirate.

Anreise:

Nonstopflüge verschiedener Fluggesellschaften ab Frankfurt/Main und München. Der Pass muss noch mindestens sechs Monate gültig sein.

Reisezeit:

Das Klima in Abu Dhabi reicht von angenehm warm bis sehr heiß. Von Dezember bis Februar herrschen Temperaturen zwischen 24 und 26 Grad Celsius. Im Januar können die Luftmassen aus dem Norden auch für (verhältnismäßig) kühles und windiges Wetter in der Stadt sorgen. Dann fällt die Temperatur nachts auf etwa zehn Grad Celsius, tagsüber auf etwa 16 bis 20 Grad Celsius. Im Sommer ist Abu Dhabi äußerst heiß und sonnenreich. Von Mai bis September liegen die Tagestemperaturen zwischen 38 und 42 Grad Celsius. Als beste Reisezeit gelten die Wintermonate von November bis April. Dann ist mit einer Durchschnittstemperatur von 24 Grad zu rechnen. An einzelnen Tagen gibt es Regenschauer.

Zeitdifferenz: Während des Winters in Europa plus drei, im Sommer plus zwei Stunden.

Währung: Die gemeinsame Währung der VAE heißt Dirham (AED). Ein Euro entspricht 4,7 AED. In größeren Geschäften und Hotels kann mit Kreditkarten wie Mastercard oder American Express bezahlt werden.

Gesundheit: Sonnenschutz ist wichtig, ein Mittel gegen Durchfall im Gepäck kann nicht schaden. Impfungen sind nicht vorgeschrieben.

Sprache: Arabisch. Englisch wird fast überall verstanden.

Scheherazade bittet zum Tee

Text und Fotos: Katharina Büttel

 

 

     Abu Dhabi dreht auf: Eine Skyline wie Manhattan und Hotels der Extraklasse gibt es schon im reichsten Emirat am Persischen Golf. Museen von Weltrang, ein gigantischer Freizeitpark und die Formel 1-Rennstrecke sollen nun mehr Touristen anlocken.

 

     Ein Lächeln huscht über ihr Gesicht mit den großen, schwarzen Augen und dem straff gebundenen Schleier. Sie hat sich für ein Fest mit Goldschmuck und Henna-Tatoos herausgeputzt, erzählt die junge Emirati der Besucherin selbstbewusst beim Frühstück im jung-gestylten Aloft-Hotel. Und wirbt sogleich für ihr Land, kurz und prägnant: „Wer zu uns kommt, wird schnell den Unterschied zu unserem Nachbarn Dubai erkennen. Hier stehen auch prächtige Hotels, Paläste von Politik und Wirtschaft und sattgrüne Parks; Glitzer-Malls und riesige Gold-Suqs jedoch wollen wir nicht im Überfluss". Das sitzt!
      Kultur statt Kommerz, Religion statt Profitgier, Natur statt Plastik lautet das Credo des Wüstenstaates seit gut zehn Jahren. Für eine touristische Entwicklung als Geldquelle für die Zeit nach dem Öl hat Abu Dhabi einige Superlative zu bieten: Es ist flächenmäßig das größte der sieben Vereinigten Arabischen Emirate, hat mit 1,6 Millionen die meisten Einwohner und fördert mit Abstand das meiste Öl. Nach Schätzung der Herrscherfamilie Al Nahyan noch circa 30 Jahre. Künstliche Landgewinnung wie in Dubai ist zum Glück kein Thema, schließlich hat man mit natürlichen Inseln, herrlichen Sandstränden und einer weiten Wüstenlandschaft genug Landmasse zum Ausdehnen und Vorzeigen.
      Marhaba, willkommen in Abu Dhabi-City. Bis in die 30er-Jahre war sie ein Fischerdorf, deren Bewohner weitgehend vom Perlenfischen lebten. Seit den 60er-Jahren hat sich die Erwerbsgrundlage vom Meeres- in den Wüstenboden verlagert, wo munter Ölquellen sprudeln, die reichlich Petrodollars in die Taschen der Scheichs spülen. Trotzdem wurde der von allen Emiratis hochverehrte „große Vater" und Staatsgründer Sheikh Zayed bin Sultan bis zu seinem Tod 2004 nicht müde deutlich zu machen, dass nur das kulturelle Erbe seiner Vorfahren und Kunst und Kultur in der Zukunft sein Reich touristisch weiter voranbringen wird. Das hat sich auch der heutige Herrscher, sein Sohn Sheikh Khalifa bin Zayed, auf die Fahne geschrieben.

 

     Weißer Traum aus Marmor

     Bereits nach kurzer Fahrt über die mehrspurige Prachtmeile Corniche mit Palästen, Palmen und Parks rechts und links, stehen die Besucher vor dem ersten Superlativ. Im hellen, gleißenden Licht der Morgensonne lässt sich nur schwer die gewaltigste Moschee der Emirate erkennen. Gebaut wurde die Sheikh-Zayed-Moschee, das neue religiöse Wahrzeichen des Emirates, mit riesigen Kuppeln und vier Minaretten aus purem, weißen Marmor. Sie bietet Platz für 30 000 Gläubige auf dem größten, handgeknüpften Teppich der Welt. Mit den fun-kelnden Edelstein-Intarsien und den farbigen Blumen-Mosaiken wie in einem Paradies, erinnert das Gebäude an das legendäre Grabmal der Liebe, dem Taj Mahal in Indien.
      Ein Besuch im mittlerweile weltberühmten Falken-Hospital bringt einen zurück in die nüchterne Wirklichkeit. Wird man allerdings der quirligen Chefin, Frau Dr. Margit Müller aus Ulm, vorgestellt, ist jegliche Nüchternheit verflogen und man glaubt der 41-Jährigen jedes Wort. „Solange ich denken kann, sind für mich Falken die herrlichsten aller Greifvögel", bekennt die Spezialistin für Falkenmedizin mit Leidenschaft und Charme. „Ein Jahr wollte ich an diesem Ort praktizieren und forschen, daraus sind nun fast zehn Jahre geworden und keinen Tag habe ich bereut, hierher in die Wüste gegangen zu sein". Mit vielen Auszeichnungen, auch vom König selbst, bedanken sich die Dhabi'in bei der Deutschen für ihr Engagement für die edle Rasse. Seit jeher sind für Araber die Raubvögel heilig, gelten als Symbol für Freiheit, Stolz und Rang und werden von ihnen geliebt wie die eigenen Kinder. Wegen seiner Stärke ziert der Falke auch die Landesflagge.

 

      Rasante Fahrt zum Emirates Palace
      Das „gelbe Boot", erstes Speed-Boot in Abu Dhabi überhaupt, rauscht an der modernen Hochhaus-Skyline vorbei, gibt Blicke frei auf schicke Yachten und Marinas, auf interessante Architektur hinter gepflegten Stadtstränden. Nach einer weiten Kurve auf dem helltürkis-farbenen Wasser rast es direkt auf den „Emirates Palace" zu, einer zu Stein gewordenen Fata Morgana von rund einem Kilometer Ausmaß. Scheinbar gebaut für die Ewigkeit im arabischen Stil mit einem prunkvollen Eingang nur für die Royals und VIP's. Im Atrium unter der riesigen, mosaikverzierten Kuppel - der Petersdom lässt grüßen! - wird der „Five-o'clock-Tea" serviert. Hier öffnet sich eine Hotelwelt wie von einem anderen Stern - Orient trifft Okzident mit einer Opulenz aus Blattgold, Kristalllüstern und Marmor, die sich Mitteleuropäer nicht vorstellen können. Erklären kann man es kaum, man muss es gesehen haben. Für manchen Geschmack ist das Gewirr an Hallen, Säulen und Terrassen zu viel des Guten in einem Land, wo noch vor 30 Jahren überwiegend Beduinenzelte standen.

 

     Kulturdistrikt von Weltrang
     Ein vielversprechendes Projekt entsteht auf Saadiyat Island, knapp einen halben Kilometer vor Abu Dhabi-City gelegen. „Die Skyline wird schon bald ganz anders aussehen, prophezeit Begleiter Yas. Und zeigt stolz auf das beeindruckende Modell-Ensemble der drei neuen Museen, die bis 2013 auf der anderen Seite des 16 Kilometer langen, weißen Sandstrandes entstehen werden. „Sheikh Khalifa bin Zayed hat erkannt, dass er mit Kunst von Weltrang, präsentiert in außergewöhnlicher Architektur, einen Kontrapunkt zu Dubais Glitzerwelt setzen kann. „Neben Schätzen von Picasso, van Gogh, Rubens und Rembrandt werden auch Bilder von emiratischen Künstlern auf der Insel zu sehen sein", weiß Begleiter Yas. Verbunden mit der Hoffnung, auf diese Weise Touristen mit üppigerem Portemonnaie anziehen und begeistern zu können.
      Große Kunst spielte in dem Wüstenstaat bisher nur eine geringe Rolle. Architektur war vor allem als Handwerk, weniger als Kunst verstanden worden. Das soll sich nun ändern. „Wir müssen die USA, Europa und Asien überzeugen, dass wir kulturell und architektonisch etwas zu bieten haben - und uns selbst auch", hört man von offizieller Seite. Beteiligt werden an diesem Bauboom sollen so berühmte Stars der Architektur wie Frank Gehry für das Guggenheim, Zaha Hadid für das Modern Museum, Jean Nouvel für den Louvre und Todo Ando für das Maritim-Museum, das zu 50 Prozent unter Wasser gebaut werden soll. Umweltschutz soll dabei kein Fremdwort bleiben...
      Diese futuristischen Bilder bleiben der Reisegruppe noch beim Dinner auf der Dachterrasse des Aloft vor Augen - hoch über der modernen Stadt mit Ausblick auf grandiose Paläste und dem spektakulären „Schiefen Turm" von Abu Dhabi, dem neuen Hotel-Highlight „Grand Hyatt". Der nächste Tag verspricht wieder Außergewöhnliches: Besichtigung der vor einem Jahr eingeweihten Formel-1-Grand Prix-Rennstrecke. Ein Teil des in Blütenweiß designtem Yas-Hotels wurde sogar direkt über die Piste gebaut. Verrückt, aber wahr! Nicht zu vergessen die gerade eingeweihte Ferrari World. Kinder und Erwachsene können dort neben vielen anderen Attraktionen den Schumi geben und um das schwarze Oval rasen, was der berühmte „Rote Renner" hergibt.

 

     Wüstenfort als Touristenoase

     Spannender als alles bisher Gesehene ist die Fahrt in die Heimat der Herrscherfamilie Al Nahyan. Über die E11 geht es im Land-Cruiser vom Wasser-Meer in das weit abgeschiedene Sand-Meer der Liwa-Oase, die rund 240 Kilometer südlich von Abu Dhabi-Stadt an der Grenze zu Saudi-Arabien liegt. Rund um das neue, einem alten Wüstenfort nachempfundene Luxusresort Qasr Al Sarab türmt sich die gewaltige Dünenlandschaft aus rotem Sand der Rub Al Khali auf - genauso, wie man sich als Kind die Wüste vorstellte. Eine sensationelle Kulisse, egal wo man sitzt: Auf der Dachterrasse, am Wüstenpool, unterm Beduinenzelt oder auf dem Rücken eines Kamels. Getopt nur bei Nacht, wenn das Leuchten der Sterne mit dem schummrigen, warmen Licht der Hotellaternen konkurriert. Und es stimmt, was alle sagen: In der Wüste fühlst du dich klein und dem Universum ganz nah.

 

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Service:

 

Anreise:

Mit der landeseigenen Airline Ethihad Airways direkt nach Abu Dhabi. 10 mal pro Woche ab Frankfurt/M, täglich ab München für ca. 450 Euro Rückflug. Besonders angenehm die exklusiv ausgestatteten VIP-Lounges auf den Flughäfen und auf dem 6-stündigen Flug ausfahrbare Betten - beides nur in der Business-Class. In der Eco-Class fallen die angenehmen Abständen zwischen den Stuhlreihen auf. www.ethihadairways.com
Hotels:

Das Aloft Abu Dhabi Mittelklassehotel liegt im Diplomatenviertel, nicht weit vom Flughafen und Zentrum entfernt. Moderne, in frischen Farben ausgestattete, loftartige Zimmer mit Ausblick auf Yachthafen und Umgebung. Chill-out in übergroßen Sesseln mit Spezialcocktials. DZ ab 80 Euro zzgl. 10% Service und 6% Tourismusabgabe. Buchbar direkt über www.aloftabudhabi.com, im Reisebüro über Thomas Cook, TUI, über FTI Reisepakete.
Der Emirates Palace ist über Veranstalter günstiger zu buchen: z.B. Dertour, Windrose, Rose Travel - 4 Nächte/DZ inkl. Flug ab 1.100 Euro. www.emiratespalace.com
Das Yas Hotel, weiß gestyltes, modernes Luxushotel, teils „über" der Formel-1-Rennstrecke und direkt „an" der Yas Marina gebaut. DZ ab 270 Euro. www.theyashotel.com

Wie eine Fata Morgana erscheinen die Villas im Morgenlicht

Das Luxus-Wüstenwunder Qasr Al Sarab Desert Resort by Anantara in der Liwa-Wüste: Ein ganz spezielles Wüstenfeeling vermitteln die Villen im arabischen Palaststil, mit eigenem Pool und Butler; u.a. Beduinenzeltlager, Tennisplätze, Spa mit altertümlichen, arabischen und asiatischen Anwendungen. Die Küche besorgt ein französischer Sternekoch. Spezialpaket 4 Nächte wohnen/3 Nächte zahlen bis 30. April 2011: in DZ/Suite oder Villa ab 240 Euro inkl. Frühstücksbüffet/N für 2 Personen;

mail: infoqas@anantara.com; anantara.com

Adressen:

Falken-Hospital: www.falconhospital.com;
Saadiyat Island: Kulturdistrikt Näheres unter www.tdic.ae
Yas Island: www.yasisland.ae
Ferrari World: www.ferrariworldabudhabi.com
Golf Course: mail: igoodenough@aldar.com
Veranstalter:

u.a. auch für Rundreisen FTI, München; www.fti.de
Literatur:

Reiseführer DUMONT: Abu Dhabi mit Al Ain für 12 Euro;

„Die Brunnen der Wüste" von Wilfred Thesiger, Piper, 11,90 Euro,

Klassiker der Reiseliteratur; der unerschrockene Thesiger zog mit Beduinen durch die Wüsten Südarabiens.
Info:

Abu Dhabi Tourism Authority, Frankfurt/M; Tel. 069/29 92 53 90;
www.visitabudhabi.ae